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AHV, BVG, UVG: Ihr einfacher Guide durch das Schweizer Sozialversicherungssystem


Das Schweizer Sozialversicherungssystem mag auf den ersten Blick komplex erscheinen. Aber im Grunde folgt es einem klaren, logischen Aufbau: dem 3-Säulen-Modell. Es dient dazu, Ihre finanzielle Sicherheit im Alter, bei Invalidität oder im Todesfall zu gewährleisten. Hinzu kommt eine wichtige Unfallversicherung.


Die 1. Säule: AHV – Die staatliche Altersvorsorge

Die 1. Säule ist das Fundament des Systems und die staatliche Grundsicherung.

  • Was ist es? Die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV).

  • Das Prinzip: Solidarität. Aktive Arbeitnehmer zahlen in die Kasse ein, um die Renten der aktuellen Rentner zu finanzieren.

  • Wer zahlt? Die AHV ist für alle Erwerbstätigen in der Schweiz obligatorisch. Die Beiträge werden je zur Hälfte von Ihnen und Ihrem Arbeitgeber übernommen.

  • Der Zweck: Sie soll die minimalen Lebenskosten im Alter decken.


Die 2. Säule: BVG – Die berufliche Vorsorge

Die 2. Säule baut auf der ersten auf und sichert Ihren gewohnten Lebensstandard im Alter.

  • Was ist es? Die berufliche Vorsorge (BVG), besser bekannt als Pensionskasse.

  • Das Prinzip: Kapitaldeckung. Sie sparen individuell für Ihr eigenes Alter. Ihre Beiträge werden von der Pensionskasse angelegt und verzinst.

  • Wer zahlt? Obligatorisch für alle Arbeitnehmer, die ein bestimmtes Mindesteinkommen überschreiten. Die Beiträge werden ebenfalls zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber geteilt, wobei der Arbeitgeber mindestens 50 % tragen muss.

  • Der Zweck: Sie soll sicherstellen, dass Sie auch nach der Pensionierung Ihren bisherigen Lebensstandard beibehalten können.


Die 3. Säule: Private Vorsorge – Für die persönliche Freiheit

Die 3. Säule ist eine freiwillige Ergänzung, die Ihre persönliche finanzielle Freiheit im Alter sichert.

  • Was ist es? Private, steuerlich begünstigte Vorsorge. Sie unterteilt sich in die gebundene Vorsorge (Säule 3a) und die freie Vorsorge (Säule 3b).

  • Das Prinzip: Sie sparen selbst und bestimmen, wie viel und wie oft Sie einzahlen.

  • Wer zahlt? Nur Sie allein zahlen hier ein.

  • Der Zweck: Sie dient zur Deckung zusätzlicher Wünsche im Alter, sei es für eine Weltreise oder für ein eigenes Zuhause.


UVG: Die Unfallversicherung

Unabhängig von den drei Säulen ist die Unfallversicherung eine weitere wichtige obligatorische Komponente des Systems.

  • Was ist es? Die obligatorische Unfallversicherung nach dem Unfallversicherungsgesetz (UVG).

  • Was es deckt: Sie deckt die Kosten bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Bei einer Wochenarbeitszeit von über 8 Stunden deckt sie auch Nichtberufsunfälle ab.

  • Wer zahlt? Die Prämien für Berufsunfälle übernimmt der Arbeitgeber. Die Prämien für Nichtberufsunfälle werden vom Arbeitnehmer getragen und vom Lohn abgezogen.

Fazit: Das Schweizer System steht stabil auf drei Säulen: Die staatliche Grundsicherung (AHV), die berufliche Vorsorge (BVG) und die private, freiwillige Vorsorge. Dieses robuste Modell, ergänzt durch die UVG, bietet eine umfassende finanzielle Absicherung und ist das Fundament für Ihre Planung in der Schweiz.



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