Die berufliche Altersvorsorge, in der Schweiz als Pensionskasse oder 2. Säule bekannt, ist für Arbeitgeber gesetzlich vorgeschrieben. Doch kluge Unternehmen sehen darin nicht nur eine Pflicht, sondern ein strategisch wichtiges Instrument, um Mitarbeitende langfristig zu binden. In Zeiten des Fachkräftemangels kann eine attraktive Pensionskassenlösung über Erfolg und Misserfolg im Kampf um Talente entscheiden.
Das Schweizer 3-Säulen-System ist darauf ausgelegt, die finanzielle Sicherheit im Alter zu gewährleisten. Die 2. Säule, das Berufliche Vorsorgegesetz (BVG), ist dabei der Teil, den Arbeitgeber aktiv mitgestalten können. Während das Gesetz nur einen Mindeststandard vorschreibt, können Unternehmen freiwillig bessere Leistungen anbieten, die sich direkt auf die Altersvorsorge ihrer Mitarbeiter auswirken.
Unternehmen können durch grosszügigere Pensionskassenlösungen ihre Attraktivität als Arbeitgeber massiv steigern.
1. Freiwillige überobligatorische Beiträge: Das BVG definiert einen obligatorischen Teil der Vorsorge, der gesetzlich vorgeschrieben ist. Unternehmen können jedoch einen sogenannten überobligatorischen Teil anbieten, in den sie zusätzlich zum gesetzlichen Minimum einzahlen. Dies führt zu einem deutlich höheren Altersguthaben für die Mitarbeiter und ist ein klares Zeichen der Wertschätzung.
2. Die Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beitragsrelation: Der Gesetzgeber schreibt vor, dass der Arbeitgeber mindestens 50 % der BVG-Beiträge übernehmen muss. Eine attraktive Pensionskassenlösung liegt oft über dieser Mindestanforderung, zum Beispiel bei einer Verteilung von 60 % (Arbeitgeber) zu 40 % (Arbeitnehmer). Diese direkte finanzielle Entlastung wird von den Mitarbeitenden sehr geschätzt.
3. Bessere Leistungen im Todesfall und bei Invalidität: Eine gute Pensionskasse bietet nicht nur eine attraktive Altersrente, sondern auch grosszügige Leistungen für den Fall von Invalidität oder Tod. Dies gibt den Mitarbeitern und ihren Familien ein zusätzliches Sicherheitsgefühl.
4. Flexible Vorsorgelösungen: Moderne Pensionskassenmodelle erlauben es den Mitarbeitern oft, ihren Sparplan selbst zu wählen – zum Beispiel mit mehr oder weniger Risiko, je nach Alter und Präferenz. Diese Flexibilität stärkt das Vertrauen und die Eigenverantwortung.
Eine überdurchschnittliche Pensionskassenlösung ist keine einfache Kostenstelle, sondern eine strategische Investition in das Humankapital.
Mitarbeiterbindung: Eine grosszügige Pensionskasse macht einen Jobwechsel für Mitarbeitende unattraktiver. Wer weiss, dass sein Arbeitgeber in seine langfristige finanzielle Sicherheit investiert, bleibt loyaler.
Recruiting: Eine attraktive 2. Säule ist ein starkes Argument im Bewerbungsgespräch, insbesondere für erfahrene Fachkräfte.
Mitarbeitermotivation: Das Gefühl von Sicherheit und Wertschätzung führt zu zufriedeneren und motivierteren Mitarbeitenden, was sich positiv auf die Produktivität auswirkt.
Arbeitgeber, die sich im Wettbewerb um die besten Talente durchsetzen wollen, sollten ihre Pensionskassenlösung nicht als blosse Pflicht betrachten.
Analysieren Sie Ihre aktuelle Lösung: Überprüfen Sie, ob Ihre Pensionskasse über dem gesetzlichen Minimum liegt und ob sie im Branchenvergleich konkurrenzfähig ist.
Kommunizieren Sie aktiv: Viele Mitarbeitende verstehen die Vorteile ihrer Pensionskasse nicht. Sorgen Sie dafür, dass die Vorzüge Ihrer Vorsorgelösung klar kommuniziert werden.
Indem Sie in eine überdurchschnittliche Altersvorsorge investieren, zeigen Sie Ihren Mitarbeitenden, dass Sie ihre Zukunft wertschätzen. Das ist ein starkes und nachhaltiges Signal, das zu einer höheren Mitarbeiterbindung und langfristigem Unternehmenserfolg führt.
MyJobsi.ch