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Der Schweizer Lebenslauf: Tipps für das perfekte Dossier und die wichtigsten Unterschiede zu Deutschland und Österreich


Ein erfolgreicher Start in die Schweizer Arbeitswelt beginnt mit dem perfekten Bewerbungsdossier. Während die Kernprinzipien einer Bewerbung – Professionalität, Klarheit und Relevanz – überall gelten, gibt es in der Schweiz spezifische Erwartungen und ungeschriebene Regeln, die sich von den Standards in Deutschland und Österreich unterscheiden. Wer diese Nuancen kennt, ist dem Wettbewerb einen entscheidenden Schritt voraus.


Das Schweizer Dossier: Präzision und Vollständigkeit

In der Schweiz spricht man nicht einfach nur von einer Bewerbung, sondern vom Bewerbungsdossier. Dieser Begriff impliziert bereits die Erwartung an eine vollständige und lückenlose Sammlung von Dokumenten. Präzision und die detaillierte Darlegung von Qualifikationen sind in der Schweizer Arbeitskultur von höchster Wichtigkeit.


Die wichtigsten Unterschiede zu Deutschland und Österreich

AspektSchweizDeutschland / Österreich
BewerbungsmappeEs wird ein vollständiges Dossier erwartet, das sämtliche relevanten Zeugnisse und Diplome enthält.Eine einfache Mappe mit den wichtigsten Dokumenten ist oft ausreichend; umfangreiche Zeugnissammlungen sind unüblich.
LebenslaufDer Lebenslauf wird fast immer eigenhändig unterschrieben, um seine Authentizität zu bekräftigen.Eine Unterschrift ist eher unüblich.
ArbeitszeugnisseExtrem wichtig. Arbeitszeugnisse von allen früheren Arbeitgebern müssen in Kopie beigelegt werden.Arbeitszeugnisse werden oft nur auf Anfrage oder nur die letzten beiden beigelegt.
FotoEin professionelles Bewerbungsfoto ist Standard und wird erwartet, auch wenn es keine rechtliche Pflicht gibt.Der Trend geht immer mehr zur bewerbungsfreien Bewerbung ohne Foto.
HobbysHobbys werden gerne im Lebenslauf aufgeführt, da sie einen Einblick in die Persönlichkeit geben.Eher optional.

Aufbau und Inhalt des perfekten Schweizer Lebenslaufs

Ein Schweizer Lebenslauf zeichnet sich durch seine Klarheit und eine logische, umgekehrt-chronologische Struktur aus.

1. Der perfekte Aufbau

Ihr Lebenslauf sollte nicht länger als zwei bis maximal drei Seiten sein. Folgende Abschnitte sind essenziell:

  • Persönliche Angaben: Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Geburtsdatum. Fügen Sie hier Ihr professionelles Foto hinzu.

  • Berufserfahrung: Listen Sie Ihre beruflichen Stationen umgekehrt-chronologisch auf. Nennen Sie Firma, Ort, Zeitraum, Ihre genaue Position und Ihre Hauptaufgaben.

  • Aus- und Weiterbildung: Beginnen Sie mit dem höchsten Abschluss und führen Sie alle relevanten Ausbildungen, Kurse und Zertifikate auf.

  • Sprachen: Nennen Sie Ihre Sprachkenntnisse mit klaren Niveaustufen (z.B. fliessend, verhandlungssicher).

  • Fähigkeiten: Listen Sie Ihre IT-Kenntnisse, Software-Expertise und andere spezifische Fähigkeiten auf.

2. Berufserfahrung: Konkrete Erfolge zählen

Die Schweizer legen Wert auf messbare Ergebnisse. Gehen Sie über eine reine Aufzählung von Aufgaben hinaus und fokussieren Sie sich auf Ihre Erfolge und Leistungen. Anstatt zu schreiben "Zuständig für die Betreuung von Kunden", formulieren Sie besser "Betreuung eines Kundenstammes von 100+ Unternehmen, was zu einer Umsatzsteigerung von 15% führte."

3. Die Wichtigkeit der Zeugnisse

In der Schweiz haben Arbeitszeugnisse einen sehr hohen Stellenwert. Legen Sie daher unbedingt Kopien aller relevanten Arbeitszeugnisse der letzten Jahre bei. Diese dienen als Beleg für Ihre im Lebenslauf gemachten Angaben. Wenn Sie kein Zeugnis haben, fügen Sie einen Vermerk hinzu, warum dies so ist.

4. Hobbys und Ehrenämter

Das Aufzählen von Hobbys und ehrenamtlichen Tätigkeiten ist in der Schweiz durchaus üblich. Es gibt Personalverantwortlichen einen Einblick in Ihre Persönlichkeit und Ihre sozialen Kompetenzen. Wenn Sie zum Beispiel eine Teamsportart betreiben, signalisiert das Teamfähigkeit.


Fazit: Der Schweizer Bewerbungsprozess mag auf den ersten Blick detailversessen wirken. Doch wer die Unterschiede versteht und ein lückenloses, präzises und sorgfältig erstelltes Dossier einreicht, beweist damit nicht nur die fachliche Eignung, sondern auch die kulturelle Anpassungsfähigkeit. Ein perfekt auf die Schweizer Standards abgestimmtes Dossier ist der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zur Traumstelle.



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