Ein erfolgreicher Start in die Schweizer Arbeitswelt beginnt mit dem perfekten Bewerbungsdossier. Während die Kernprinzipien einer Bewerbung – Professionalität, Klarheit und Relevanz – überall gelten, gibt es in der Schweiz spezifische Erwartungen und ungeschriebene Regeln, die sich von den Standards in Deutschland und Österreich unterscheiden. Wer diese Nuancen kennt, ist dem Wettbewerb einen entscheidenden Schritt voraus.
In der Schweiz spricht man nicht einfach nur von einer Bewerbung, sondern vom Bewerbungsdossier. Dieser Begriff impliziert bereits die Erwartung an eine vollständige und lückenlose Sammlung von Dokumenten. Präzision und die detaillierte Darlegung von Qualifikationen sind in der Schweizer Arbeitskultur von höchster Wichtigkeit.
Ein Schweizer Lebenslauf zeichnet sich durch seine Klarheit und eine logische, umgekehrt-chronologische Struktur aus.
Ihr Lebenslauf sollte nicht länger als zwei bis maximal drei Seiten sein. Folgende Abschnitte sind essenziell:
Persönliche Angaben: Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und Geburtsdatum. Fügen Sie hier Ihr professionelles Foto hinzu.
Berufserfahrung: Listen Sie Ihre beruflichen Stationen umgekehrt-chronologisch auf. Nennen Sie Firma, Ort, Zeitraum, Ihre genaue Position und Ihre Hauptaufgaben.
Aus- und Weiterbildung: Beginnen Sie mit dem höchsten Abschluss und führen Sie alle relevanten Ausbildungen, Kurse und Zertifikate auf.
Sprachen: Nennen Sie Ihre Sprachkenntnisse mit klaren Niveaustufen (z.B. fliessend, verhandlungssicher).
Fähigkeiten: Listen Sie Ihre IT-Kenntnisse, Software-Expertise und andere spezifische Fähigkeiten auf.
Die Schweizer legen Wert auf messbare Ergebnisse. Gehen Sie über eine reine Aufzählung von Aufgaben hinaus und fokussieren Sie sich auf Ihre Erfolge und Leistungen. Anstatt zu schreiben "Zuständig für die Betreuung von Kunden", formulieren Sie besser "Betreuung eines Kundenstammes von 100+ Unternehmen, was zu einer Umsatzsteigerung von 15% führte."
In der Schweiz haben Arbeitszeugnisse einen sehr hohen Stellenwert. Legen Sie daher unbedingt Kopien aller relevanten Arbeitszeugnisse der letzten Jahre bei. Diese dienen als Beleg für Ihre im Lebenslauf gemachten Angaben. Wenn Sie kein Zeugnis haben, fügen Sie einen Vermerk hinzu, warum dies so ist.
Das Aufzählen von Hobbys und ehrenamtlichen Tätigkeiten ist in der Schweiz durchaus üblich. Es gibt Personalverantwortlichen einen Einblick in Ihre Persönlichkeit und Ihre sozialen Kompetenzen. Wenn Sie zum Beispiel eine Teamsportart betreiben, signalisiert das Teamfähigkeit.
Fazit: Der Schweizer Bewerbungsprozess mag auf den ersten Blick detailversessen wirken. Doch wer die Unterschiede versteht und ein lückenloses, präzises und sorgfältig erstelltes Dossier einreicht, beweist damit nicht nur die fachliche Eignung, sondern auch die kulturelle Anpassungsfähigkeit. Ein perfekt auf die Schweizer Standards abgestimmtes Dossier ist der erste und wichtigste Schritt auf dem Weg zur Traumstelle.
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