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Die häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch in der Schweiz und die besten Antworten.


Das Vorstellungsgespräch ist der entscheidende Moment, in dem Sie die Chance haben, den Personalverantwortlichen von Ihren Qualifikationen und Ihrer Persönlichkeit zu überzeugen. In der Schweiz gilt ein Vorstellungsgespräch nicht nur als Prüfung, sondern als offener Dialog, in dem beide Seiten herausfinden, ob die Zusammenarbeit passt. Doch welche Fragen erwarten Sie typischerweise, und wie können Sie darauf überzeugend antworten?

Eine gute Vorbereitung ist das A und O für Ihren Erfolg. Wer die gängigen Fragen kennt, kann Nervosität in Selbstvertrauen umwandeln. Dieser Leitfaden für MyJobsi.ch bereitet Sie auf die häufigsten Interviewfragen vor und gibt Ihnen praktische Tipps, wie Sie die Personalverantwortlichen in der Schweiz beeindrucken.



Teil 1: Fragen zu Ihrer Person und Motivation

Diese Fragen dienen dazu, Sie als Mensch kennenzulernen, Ihre Beweggründe zu verstehen und herauszufinden, ob Ihre Ziele mit denen des Unternehmens übereinstimmen.

„Erzählen Sie uns etwas über sich.“

Diese Frage klingt einfach, ist aber oft die schwierigste. Es geht hier nicht um Ihre gesamte Lebensgeschichte, sondern um eine prägnante, auf die Stelle bezogene Zusammenfassung Ihrer Person.

Die beste Antwort: Beginnen Sie mit Ihrer aktuellen oder letzten Position, beschreiben Sie kurz Ihre wichtigsten Aufgaben und Erfolge und führen Sie dann über Ihre Ausbildung und Ihren Werdegang zu der aktuellen Bewerbung. Die sogenannte „Gegenwart-Vergangenheit-Zukunft“-Methode ist hier ideal:

  • Gegenwart: Wer bin ich jetzt? (z.B. „Aktuell bin ich als Projektmanager bei Unternehmen XY tätig und verantworte...“)

  • Vergangenheit: Wie bin ich hierher gekommen? (z.B. „Meine Ausbildung im Bereich Z hat mir das nötige Fachwissen vermittelt...“)

  • Zukunft: Warum sitze ich heute hier? (z.B. „Nun suche ich eine neue Herausforderung, bei der ich meine Fähigkeiten im Bereich XYZ einsetzen kann und die mich persönlich weiterentwickelt.“)

„Warum möchten Sie in diesem Unternehmen arbeiten?“

Mit dieser Frage will der Interviewer herausfinden, ob Sie sich ernsthaft mit dem Unternehmen auseinandergesetzt haben und warum Sie sich nicht nur einen Job, sondern speziell diese Stelle wünschen.

Die beste Antwort: Zeigen Sie, dass Sie Ihre Hausaufgaben gemacht haben. Erwähnen Sie spezifische Produkte, die Unternehmenskultur, die Unternehmensphilosophie oder die jüngsten Erfolge des Unternehmens. Verknüpfen Sie diese Punkte mit Ihren eigenen Werten und Zielen.

  • Schlecht: „Sie sind ein bekanntes Unternehmen.“

  • Besser: „Ihr Unternehmen geniesst in der Branche einen exzellenten Ruf. Mich beeindruckt besonders, wie Sie es geschafft haben, sich im Bereich XYZ zu positionieren. Das passt perfekt zu meiner Leidenschaft für diesen Sektor.“

„Warum haben Sie sich auf diese Stelle beworben?“

Diese Frage prüft, ob Sie die Stellenanzeige verstanden haben und ob Ihre Qualifikationen zur Position passen.

Die beste Antwort: Nehmen Sie Bezug auf die spezifischen Anforderungen und Aufgaben aus der Stellenanzeige und verbinden Sie diese mit Ihren eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen.

  • „In der Stellenanzeige haben Sie erwähnt, dass Sie jemanden mit Erfahrung in Projektmanagement-Software suchen. Ich habe in meinem letzten Job intensiv mit diesen Tools gearbeitet und konnte dabei die Effizienz der Prozesse um X% steigern.“



Teil 2: Fragen zu Ihren Fähigkeiten und Erfahrungen

Diese Fragen zielen darauf ab, Ihre fachlichen und sozialen Kompetenzen zu bewerten. Hier ist es wichtig, nicht nur Behauptungen aufzustellen, sondern diese mit konkreten Beispielen zu untermauern.

„Was sind Ihre grössten Stärken?“

Wählen Sie Stärken, die für die angestrebte Position relevant sind. Nennen Sie nicht nur eine Eigenschaft, sondern belegen Sie diese mit einem kurzen, konkreten Beispiel aus Ihrer bisherigen Laufbahn.

Die beste Antwort:

  • Behauptung: „Meine grösste Stärke ist meine analytische Denkweise.“

  • Beleg: „In meiner letzten Position war es meine Aufgabe, komplexe Daten zu analysieren. Dadurch konnte ich eine Ineffizienz in unseren Arbeitsabläufen identifizieren, die zur Einführung eines neuen Prozesses führte, was die Arbeitszeit um 15 % reduzierte.“

„Was sind Ihre Schwächen?“

Diese Frage ist eine der grössten Herausforderungen. Die meisten Personalverantwortlichen suchen hier nach Selbstreflexion und der Fähigkeit, an sich zu arbeiten.

Die beste Antwort: Nennen Sie eine ehrliche, aber harmlose Schwäche, die für die Stelle nicht entscheidend ist. Zeigen Sie anschliessend, wie Sie daran arbeiten, diese Schwäche zu überwinden.

  • „Ich neige dazu, sehr detailorientiert zu sein, was dazu führen kann, dass ich mehr Zeit für eine Aufgabe aufwende, als unbedingt nötig wäre. Ich habe jedoch gelernt, Prioritäten zu setzen und meine Zeit effizienter einzuteilen, um die Fristen einzuhalten, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.“