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Gehaltstransparenz in der Schweiz: Wie Sie den richtigen Lohn verhandeln und welche Tools Ihnen dabei helfen


Das Gehalt ist in der Schweiz traditionell ein heikles Thema, das oft diskret behandelt wird. Doch die Zeiten ändern sich. Angetrieben durch die Gesetzgebung zur Lohngleichheit und eine wachsende digitale Transparenz, werden Gehaltsverhandlungen offener und datenbasierter. Für Arbeitnehmer ist das eine grosse Chance, den richtigen Lohn selbstbewusst zu verhandeln.


Phase 1: Die Vorbereitung ist alles ?

Eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung beginnt lange vor dem Gespräch. Sie basiert auf drei Säulen:

  • 1. Den Marktwert recherchieren: Finden Sie heraus, was in Ihrer Branche, in Ihrer Region und für Ihre Position üblich ist. Nutzen Sie dafür Lohnrechner von Bundesämtern oder Gewerkschaften, sowie Studien von Berufsverbänden. Ziel ist es, eine realistische Gehaltsspanne zu definieren, die Sie mit Fakten untermauern können.

  • 2. Den eigenen Wert kennen: Listen Sie Ihre Fähigkeiten, Erfahrungen und Erfolge auf. Quantifizieren Sie Ihren Wert für den potenziellen Arbeitgeber. Anstatt zu sagen, "Ich bin ein guter Projektleiter", sagen Sie, "Ich habe das Projekt XY 20 % unter Budget und 10 % vor der Frist abgeschlossen."

  • 3. Das Gesamtpaket verstehen: Lohn ist nicht alles. Überlegen Sie, welche anderen Komponenten des Vergütungspakets für Sie wichtig sind. Dazu gehören die Höhe der Pensionskassenbeiträge, Boni, Weiterbildungsmöglichkeiten oder flexible Arbeitsmodelle wie Home-Office.


Phase 2: Das Verhandlungsgespräch führen ?️

  • Warten Sie auf den ersten Vorschlag: Lassen Sie den Arbeitgeber das erste Gehaltsangebot machen. So erhalten Sie eine Verhandlungsbasis.

  • Argumentieren Sie mit Ihrem Wert: Wenn Sie eine Gegenforderung stellen, argumentieren Sie nicht aus einer Bedürfnisposition heraus ("Ich muss X Franken verdienen"), sondern aus einer Wertposition ("Meine Erfahrung im Bereich Y ist auf dem Markt Z Franken wert").

  • Seien Sie flexibel: Wenn das Gehaltsangebot des Arbeitgebers am unteren Ende Ihrer Spanne liegt und nicht verhandelbar ist, können Sie versuchen, andere Leistungen zu verbessern. Fragen Sie nach mehr Ferien, einem grösseren Weiterbildungsbudget oder einer besseren Beteiligung an den Pensionskassenbeiträgen.


Hilfreiche Tools und Ressourcen ?️

Für Ihre Recherche stehen in der Schweiz einige nützliche, oft kostenlose, Tools zur Verfügung:

  • Lohnrechner des Bundes: Eine offizielle und zuverlässige Quelle, um branchen-, positions- und ortsspezifische Gehälter zu schätzen.

  • Online-Plattformen und Job-Portale: Viele Karriere-Websites haben mittlerweile eigene Gehaltsrechner oder veröffentlichen Gehaltsreports.

  • Erfahrungsberichte von Mitarbeitern: Plattformen, auf denen Angestellte anonym Gehaltsdaten und Bewertungen über Unternehmen teilen, können wertvolle Einblicke geben.

  • Das persönliche Netzwerk: Sprechen Sie mit Vertrauenspersonen in Ihrer Branche. Informeller Austausch ist in der Schweiz immer noch eine der besten Quellen für Insider-Informationen.


Fazit:

In der Schweiz ist Gehaltsverhandlung keine Mutprobe, sondern eine gut vorbereitete Übung. Indem Sie Ihren Marktwert recherchieren, Ihren eigenen Wert kennen und die richtigen Argumente vorbringen, können Sie selbstbewusst in die Verhandlung gehen. Nutzen Sie die wachsenden Transparenz-Tools, um sich optimal vorzubereiten und den Lohn zu erhalten, den Sie verdienen.



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