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Welche Recruiting-Tools nutzen Personalprofis


Die Suche nach den besten Talenten hat sich in den letzten Jahren dramatisch verändert. Die Digitalisierung hat den traditionellen Rekrutierungsprozess revolutioniert, und Personalprofis nutzen heute eine Vielzahl von spezialisierten Tools, um qualifizierte Kandidaten effizient zu finden, anzusprechen und zu gewinnen. Für Unternehmen in der wettbewerbsintensiven Schweiz ist der Einsatz der richtigen Technologie entscheidend, um im Kampf um die besten Köpfe die Nase vorn zu haben.

Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Recruiting-Tools, die von modernen Personalprofis genutzt werden, und erklärt, wie sie den gesamten Rekrutierungsprozess optimieren.


1. Candidate Relationship Management (CRM) Systeme

CRM-Systeme sind das Herzstück der modernen Rekrutierung. Sie dienen nicht nur der Verwaltung von Bewerbungen, sondern ermöglichen es Unternehmen auch, langfristige Beziehungen zu potenziellen Kandidaten aufzubauen. Das Ziel ist es, einen Talent-Pool aufzubauen, der über aktuelle Vakanzen hinausgeht.

Wofür werden sie genutzt?

  • Talent-Pipeline-Aufbau: Recruiter können die Profile von vielversprechenden Kandidaten erfassen und speichern, auch wenn gerade keine passende Stelle frei ist.

  • Kommunikationsmanagement: Sie erleichtern die personalisierte Kommunikation, sei es durch Newsletter, Einladungen zu Events oder regelmässige Updates.

  • Engagement-Tracking: Das System verfolgt das Engagement der Kandidaten und hilft den Recruitern zu verstehen, welche Personen aktiv an einer Stelle interessiert sind.

Vorteil für Schweizer Unternehmen: In einem kleinen, aber hoch spezialisierten Markt wie der Schweiz ist es entscheidend, talentierte Fachkräfte frühzeitig zu identifizieren und Beziehungen zu ihnen aufzubauen, auch wenn sie noch nicht aktiv auf Jobsuche sind.


2. Applicant Tracking Systems (ATS)

Applicant Tracking Systems sind der Standard für die effiziente Verwaltung des Bewerbungseingangs. Sie automatisieren und vereinfachen den gesamten Bewerbungsprozess, von der Veröffentlichung der Stelle bis zur Einstellung.

Wofür werden sie genutzt?

  • Bewerbungsmanagement: Ein ATS sammelt und organisiert alle eingehenden Bewerbungen an einem zentralen Ort.

  • Lebenslauf-Parsing: Das System kann Lebensläufe automatisch analysieren, extrahieren und standardisierte Informationen wie Name, Kontaktinformationen und Berufserfahrung in eine Datenbank übertragen.

  • Automatisierte Kommunikation: Recruiter können über das ATS automatisierte Nachrichten wie Eingangsbestätigungen oder Absagen an Bewerber versenden.

  • Reporting: Das System liefert wertvolle Daten zur Effizienz des Rekrutierungsprozesses, wie z.B. die Time-to-Hire oder die besten Sourcing-Kanäle.

Vorteil für Schweizer Unternehmen: Angesichts der oft hohen Anzahl von Bewerbungen pro Stelle (insbesondere bei beliebten Unternehmen) sorgt ein ATS für eine faire, effiziente und strukturierte Bearbeitung, die eine zeitnahe Rückmeldung an alle Kandidaten ermöglicht.


3. Sourcing- und Suchtools

Der passive Kandidatenmarkt ist riesig, und Recruiter nutzen spezielle Tools, um geeignete Talente zu finden, die nicht aktiv nach einem Job suchen. Diese Tools helfen dabei, die digitale Nadel im Heuhaufen zu finden.

Wofür werden sie genutzt?

  • Active Sourcing: Recruiter suchen proaktiv nach passenden Profilen auf professionellen Plattformen wie LinkedIn Recruiter, XING oder GitHub.

  • Datenbank-Mining: Mithilfe von KI-gestützten Tools können Recruiter grosse Datenbanken durchsuchen und Profile finden, die den Anforderungen entsprechen.

  • Soziale Medien: Tools analysieren soziale Netzwerke und Foren, um potenzielle Kandidaten zu identifizieren, die sich in bestimmten Fachbereichen engagieren.

Vorteil für Schweizer Unternehmen: In Branchen mit Fachkräftemangel, wie der IT oder dem Ingenieurwesen, ermöglicht Active Sourcing, die besten Talente direkt anzusprechen, anstatt nur auf eingehende Bewerbungen zu warten.


4. Tools für Assessment und Screening

Um die Eignung eines Kandidaten objektiv zu bewerten, setzen Recruiter zunehmend auf automatisierte Assessment-Tools.

Wofür werden sie genutzt?

  • Fähigkeitstests: Für technische Berufe werden oft Codierungs- oder Wissenstests eingesetzt.

  • Soft-Skills-Analysen: Einige Tools nutzen spielerische Tests oder psychometrische Analysen, um Persönlichkeitsmerkmale und soziale Kompetenzen zu bewerten.

  • Sprachtests: In der mehrsprachigen Schweiz sind Tools zur automatischen Überprüfung von Sprachkenntnissen (z.B. Deutsch, Französisch, Englisch) weit verbreitet.

Vorteil für Schweizer Unternehmen: Diese Tools reduzieren Voreingenommenheit und ermöglichen eine objektivere Bewertung von Kandidaten, was zu fundierteren Einstellungsentscheidungen führt.


5. Tools für Video-Interviews

Video-Interviews sind nicht mehr nur eine vorübergehende Massnahme, sondern ein fester Bestandteil des Rekrutierungsprozesses geworden.

Wofür werden sie genutzt?

  • Einweg-Interviews: Kandidaten nehmen Antworten auf vorab gestellte Fragen auf und senden sie an das Unternehmen. Dies ist effizient für die erste Screening-Runde.

  • Live-Interviews: Plattformen wie Zoom, Microsoft Teams oder Google Meet ermöglichen ein direktes Gespräch, unabhängig vom Standort der Beteiligten.

  • Aufzeichnungsfunktionen: Live-Interviews können mit Zustimmung des Kandidaten aufgezeichnet werden, um sie später im Team zu bewerten.

Vorteil für Schweizer Unternehmen: Angesichts des hohen Anteils von Grenzgängern und internationalen Fachkräften in der Schweiz erleichtern Video-Interviews die Koordination von Terminen und sparen Reisekosten.


Der Recruiter als digitaler Stratege

Der Einsatz von Recruiting-Tools hat die Rolle des Personalprofis grundlegend verändert. Er ist nicht mehr nur Verwalter von Bewerbungen, sondern ein digitaler Stratege, der Daten analysiert, Beziehungen aufbaut und Technologie nutzt, um die besten Talente zu finden.

Für Jobsuchende ist es daher wichtig zu verstehen, wie diese Tools funktionieren. Eine sorgfältig optimierte Bewerbung – idealerweise mit den richtigen Keywords – kann sicherstellen, dass Ihr Profil von einem ATS erkannt wird. Gleichzeitig kann die proaktive Pflege Ihres Profils auf professionellen Netzwerken Sie für Recruiter sichtbar machen, die aktiv nach Talenten suchen.

Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Chancen zu maximieren, indem Sie die digitale Seite der Jobsuche verstehen und sich darauf vorbereiten. Die Zukunft der Rekrutierung ist digital – und Sie sollten es auch sein.



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